In Wien bläst es immer. Meine Mutter erzählte mir von den 60-er- Jahren - hoch toupierten Frisuren, die mit Unmengen von Haarspray in stundenlanger mühevoller Arbeit aufgestellt wurden.
Einige Schritte vor der Haustür, ein Windstoß und das ganze Gebilde zerstört. Ich glaube Wien wäre ein schlechtes Pflaster für Donald Trump.
Eine ambivalente Liebe verbindet den Wiener mit seinem Wind. Als ich dieses Projekt auf die Beine stellen wollte, suchte ich nach dem Namen dieses Windes. Überall auf der Welt haben Winde Namen. Sogar das kleinste Lüfterl heißt irgendwie: Bura, Jugo, Maestral, Schirokko…
Nach langer Suche fand ich den Namen „Krowotenwind“, wie die Südostströmung volkstümlich – politisch nicht ganz korrekt - bezeichnet wird. Das gefiel mir sehr. Obwohl er als eine Asthma verursachende, Kopfweh bringende an mindestens 72 Tagen in Wien wehende Plage beschrieben wird.
Wind im 6.:
Wenn man am Christian-Broda-Platz steht hat man das Gefühl, der Wind reißt einem den Kopf ab, man wird zum fliegenden Robert, umgeworfene Plakatständer sind alltäglich.
Er gleitet sanft über Wien, über und unter den Brücken. Überraschenderweise war die Windmühlgasse die ruhigste von allen. Am schönsten erlebt man ihn auf den „Ohrwascheln“ vom Haus des Meeres. Dort tanzten die Fahnen wie in Trance. Mit manchen musste ich kämpfen, damit diese nicht davon fliegen.
Wind verwandelt unseren Kirchenplatz in der Brückengasse in ein gelbes Meer - die Lindenblätter wirbeln überall.
Es war für mich selbstverständlich, dass die Fahnen mit auf Urlaub fuhren. Wir haben sie am Lungo mare bei Opatija am- ich zitiere -Spazierpfad vom Österreichischen Kaiser Franjo Josip – wehen lassen.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die dieses Projekt unterstützt haben und Sie einladen den Film anzusehen in dem Helmut und ich versucht haben etwas Freude einzufangen, die uns diese Arbeit bereitet hat.
zu ausstellung entstandene Bilder
"Regatta" 2016 Öl auf Leinwand 110 x 250 cm
"sascha" 2016 öl auf leinwand 100 x 100 cm